Hühner Milben: Erkennen, Gegenmittel und Vorbeugung
Inhaltsverzeichnis
Welche Arten von Milben befallen Hühner ?
Milben sind nicht gleich Milben. Meistens sind die Milben aber 0,5-2 Millimeter groß und haben je nach Art eine bräunliche, leicht transparente oder rote Farbe. Unterschieden werden dabei in den meisten Fällen die folgenden Milbenarten:
Rote Vogelmilbe
Dieses Spinnentier gehört zu den gefährlichsten Parasiten. Sie wird auch als Blutmilbe bezeichnet. Am Tage versteckt sich die Milbe in Ecken und Hohlräumen, um dann in der Nacht ihre Wirte aufzusuchen. Dabei saugt sie den Hühnern das Blut aus um sich davon zu ernähren. Der Blutverlust kann zum Tode führen. Besonders Jungtiere sind gefährdet. Darüber hinaus ist Juckreiz ein ständiger Begleiter, der die Tiere stark stresst. Durch das Kratzen kann es zu Entzündungen kommen. Besonders die Beine sind häufig geschwollen, schuppig und verkrustet.
Kalkbeinmilben
Diese Art hält sich besonders an den Hühnerfüßen auf. Speziell im Bereich der Zwischenzehen fällt es ihnen leicht, in den Fuß einzudringen. Dort legen sie die Larven und Eier ab. Die Übertragung erfolgt durch direkten Körperkontakt. Zu erkennen ist der Befall an Hornhautwucherungen, die gelblich, Kalkfarben oder Grau sein können und eine poröse Konsistenz haben. Es kommt zudem zu einem starken Juckreiz und Entzündungen. Auch kann die Bewegung eingeschränkt sein.
Federmilbe
Diese nistet sich in dem Federkleid der Hühner ein. Dort Leben sie, ohne das Tier zu verlassen. Im Gefieder kann man sie leicht erkennen. Befallene Hühner kratzen sich häufiger. Bei einem leichten Befall sind meist noch keine Symptome erkennbar. Die Milben fressen lediglich die Federteile und Hautschuppen. Dies kann jedoch im Fortgeschrittenenstadium auch zum Verlust des Haarkleides führen.
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Symptome und Diagnose
Es ist wichtig, dass man den Milbenbefall frühzeitig erkennt, um auch entsprechende Gegenmaßnahmen schnell ergreifen zu können. Die Milben selbst sind gerade einmal 0,5-2 mm groß. Sie haben meist eine leicht bräunliche oder rötliche Färbung. Manche Arten sind auch leicht transparent. Es gibt zudem Stellen im Gehege, in denen man die Milben bevorzugt vorfinden kann.
In den Regel halten sich die Milben meist in den Ecken auf. Im Bereich der Sitzstangen findet man sie vor allen Dingen an den Unterseiten sowie seitlich der Stangen und an rissigen Stellen. Generell suchen sich Milben Ecken und Ritzen, um sich dort aufzuhalten. Milben lassen sich auch bei der näheren Betrachtung der Eier diagnostizieren. Hier sind sie zu erkennen als rote oder braune Punkte. Diese können sich durchaus bewegen.
Nachts mit der Taschenlampe suchen
Milben sind besonders nachtaktiv und kommen im Dunkeln aus ihren Verstecken heraus. Man kann sie daher bei Dunkelheit gut mit einer Taschenlampe aufspüren. Hier zeigt sich auch punktuell ein erhöhtes Milbenaufkommen.
Häufiges Kratzen
Weiteres Symptom und Anzeichen für einen Milbenbefall ist auch ein häufiges Kratzen der Hühner. In der Folge ist das Gefieder meist stark zerzaust. Insgesamt können sich auch bestimmte Verhaltensauffälligkeiten bemerkbar machen. So sind befallene Hühner häufig unruhiger oder sie suchen vermehrt das Sandbad auf. Es kann auch sein, dass sie am Abend ungerne in den Stall zurückkehren möchten. Auch sogenannte Kalkbeine deuten auf einen Milbenbefall hin.
Nachweis mit doppelseitigem Klebeband
Nachweisen kann man einen Milbenbefall beispielsweise mithilfe eines doppelseitigen Klebebandes (hier bei Amazon kaufen). Dieses kann man abends an der Sitzstange befestigen und am Morgen überprüfen, ob sich dort Milben festgesetzt haben. Bei näherer Betrachtung des Gefieders lassen sich bestimmte Milbenarten ebenfalls schnell identifizieren.
Behandlung und Gegenmittel
Bei der Bekämpfung muss man vor allen Dingen Ausdauer mitbringen. Zudem sollte man möglichst planhaft vorgehen. Im ersten Schritt sollte man die Milbennester aufspüren und entfernen. Am besten werden diese verbrannt. Im Anschluss können sowohl chemische als auch natürliche Gegenmittel zum Einsatz kommen. Damit sich keine Resistenzen bilden, sollten nach Möglichkeit unterschiedliche Präparate verwendet werden.
Kieselgur gegen Milben bei Hühnern
Auf natürlichem Wege kann man die Milben mit Kieselgur (direkt bei Amazon kaufen) bekämpfen. Hierbei handelt es sich um eine feine Kieselalge, welche den Chininpanzer der Milben zerstört. Dies führt zu einer Austrocknung des Tieres. Der Kieselgur muss im gesamten Stall großzügig verstreut werden. Auch die Ecken und Ritzen dürfen nicht ausgespart werden. Während dieser Zeit sollten sich die Hühner nicht im Stall befinden. Die Anwendung sollte man mehrfach wiederholen, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.
Die Bekämpfung der Kalkmilbe kann hingegen medikamentös erfolgen. Dabei wird ein Medikament verabreicht, welches Ivermectin enthält. Daneben gilt es, den gesamten Stall gründlich zu reinigen. Die Beine der Hühner können zudem von Krusten befreit werden, indem man sie zuvor gut einweicht. Hierzu kann man Schmierseife verwenden sowie Salicylöl. Im Anschluss erfolgt die Behandlung mit Ballistol-Öl. Dies dringt in die kleinsten Ritzen ein, so dass möglichst alle Milben erreicht werden. Die Lösung sorgt dafür, dass den Milben die Luft abgeschnitten wird. In der Folge versterben sie. Das Öl-Bad kann man bei Bedarf wiederholen.
Sind die Hühner mit Federmilben befallen, so kann man diese mit einem klassischen Milbenspray bekämpfen. Die Behandlung sollte mehrfach wiederholt werden und über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen gehen.
Man kann aber auch mit anderen Hausmitteln gegen Hühnermilben vorgehen. So hilft beispielsweise Essig. Dabei reibt man sowohl die Federn als auch die Haut der Hühner gründlich mit Essig ein. Den Essig sollte man zuvor mit etwas Wasser verdünnen. Das Gemisch kann auch zur Vorbeugung angewendet werden. Ein weiteres Mittel ist Rainfarn. Für die Anwendung gießt man 30 g des getrockneten Fahrns mit heißem Wasser auf. Anschließend kommen noch einmal 2/3 Wasser hinzu. Mit dieser Tinktur kann der Hühnerstall behandelt werden.
Auch Branntkalk ist ein probates Mittel gegen Milben. Hierzu vermischt man ihn mit heißem Wasser und verstreicht ihn im gesamten Hühnerstall.
Daneben helfen auch Duftöle gegen Milben. Besonders effektiv sind Zitronenöl, Anisöl oder Eukalyptusöl. Zusätzlich kann man Tabakstängel aufhängen. Auch Holzasche ist ein probates Mittel, um Milben vorzubeugen oder diese zu vertreiben. Hierzu vermischt man die Einstreu mit Holzasche.
Ist eine Übertragung auf den Menschen möglich?
Rote Vogelmilben ernähren sich normalerweise nur vom Blut von Vogelarten und können nur mit diesem ihren Lebenszyklus vollenden. Stehen hungrigen Milben aber keine Vögel zur Verfügung, versuchen sie an allen warmblütigen Organismen Blut zu saugen, auch am Menschen. Die rote Vogelmilbe kann somit auch auf den Menschen übertragen werden. Bei einem Befall wird von der sogenannten Vogelhalter-Dermatitis gesprochen. Es können sich unangenehme Quaddeln bilden und ein Juckreiz entstehen.
Warum bekommen Hühner Milben?
Ein Milbenbefall stellt sich meist im Frühsommer ein, wenn es zu einem Anstieg der Außentemperaturen kommt. Dies ist der optimale Zeitpunkt für Milben, sich zu vermehren. Die Hühner werden von den Kriechtieren befallen, da sie eine wichtige Ernährungsgrundlage für die Milben bilden. Sowohl beim Blut als auch in Bezug auf die Federn und Hautschuppen dienen sie der Nahrungsgrundlage. Hinzu kommt, dass sich einige Milbenarten auch im Huhn selbst einnisten. Damit ist es gar nicht erst zu einem Milbenbefall kommt, sollte man vorbeugende Maßnahmen treffen. Hierzu gehört es unter anderem, den Stall regelmäßig und gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Auch sollte man die Stellen ausmachen, in denen sich die Milben verstecken können, um diese Aufenthaltsorte möglich zu beseitigen. Darüber hinaus hilft es, den Stall zu kalken und auch die Sitzstangen zu präparieren. Diese kann man mit doppelseitigem Klebeband versehen oder einölen. Auch ein Sandbad mit Kieselkur beugt Milben vor.