Hühnerhaltung in Berlin: Tipps, Tricks & Gesetze
Ob nun das eigene Ei im Vordergrund steht, oder das Wiederentdecken der natürlichen Schönheit einer Hühnerschar, Geflügelhaltung wird immer beliebter. Nicht nur auf dem Land, sondern nun auch in den Städten Deutschlands und ganz besonders in Berlin.

Inhaltsverzeichnis
Eigene Hühner in Berlin halten: mehr als nur ein Trend
Gerade die junge Generation entdeckt für sich die Hühnerhaltung. Es ist eben doch etwas Besonderes, eigene Hühner zu halten. Die Tiere wirken beruhigend, allein wenn man sie beobachtet. Das leise Gackern und Gluckern lassen manch einen Tierfreund das Herz aufgehen. Außerdem liefern sie Eier, können zu Streicheltieren für die Kinder werden und sind, wenn man sich mit der Thematik Geflügelhaltung etwas beschäftigt, doch insgesamt recht einfach zu halten. Bei guten Haltebedingungen hat der Berliner nun das eigen Bio-Ei aus dem eigenen Stall.
Wer Hühner halten will, benötigt einen Hühnerstall. Am besten ist natürlich selbst bauen. Allerdings gibt es auch sehr gute fertige Alternativen auf Amazon (Affiliate Link):
Design-Hühnerstall aus massivem Vollholz
Große Hühnervoliere mit Rollen zum leichten Umstellen (Vollholz)
Großer Hühnerstall mit Nistkasten – aus massivem Vollholz und stabilem Draht
Hühnerhaltung in Berlin früher und heute
Die Berliner sind bekannt, selbst kleine Räume zu nutzen. Die Zeichnungen Zilles zeigen das Leben der einfachen Leute, schon gerne einmal mit Hühnern oder Hasen im Hinterhof.
Unsere Großmütter hielten die Tiere aus dem einfachen Nutzen der Lebensmittelgewinnung und neben Eiern gab es eben auch Fleisch. Dann, als die Nachkriegsjahre vorbei waren, kamen andere Zeiten. Der moderne Berliner wollte weder Gestank noch zusätzliche Arbeit. Der wirtschaftliche Aufschwung brachte genügend Lebensmittel in den Handel und für einige Zeit verschwand die Kleintierhaltung fast gänzlich aus Berlin.
Heute setzt man auf Bio und auf Entspannung und Lebensfreude. Junge Leute interessieren sich plötzlich für Garten- und Gemüseanbau, andere für Hühnerhaltung. Jung und Alt will Neues ausprobieren und tut dies auf eine urbane und gleichzeitig moderne Art.
Stolz wird in sozialen Netzwerken gepostet, Bilder gezeigt und die Freude mit anderen Leuten geteilt. Austausch findet statt und wenn sich bei der Hühnerhaltung Probleme ergeben, ist das Internet die erste Adresse, um sich schlau zu machen.
Einige grundlegende Regeln und Richtlinien gibt es allerdings zu beachten, denn man lebt eben eng mit den Nachbarn und da müssen bestimmte Voraussetzungen eingehalten werden. Gut, wenn man sich vor der Anschaffung von Hühnern schlau macht.
Hühnerhaltung in Berlin: Das muss beachtet werden
Nicht überall dürfen Hühner gehalten werden. Wer Bewohner eines Mehrfamilienhauses ist, hat wohl kaum eine Chance auf die eigene Geflügelhaltung. Wer einen Kleingarten sein Eigen nennen kann, darf Obst und Gemüse pflanzen, aber keine Hühner halten. Dies verbietet das Bundeskleingartengesetz bundesweit.
Im eigenen Garten dürfen Hühnervögel prinzipiell gehalten werden, allerdings gibt es auch hier Einiges zu beachten.
Welche Rasse darf es sein? In diesem Artikel gehen wir intensiv auf Hühnerrassen für Anfänger ein.
Welche gesetzlichen Regelungen gibt es in Berlin?
Vor der Anschaffung muss dies beim Ordnungsamt angezeigt werden. Die Tiere müssen registriert werden und Zugänge (Zukäufe oder Küken von der eigenen Glucke) müssen gemeldet werden.
Außerdem sind die Tiere auch bei der Tierseuchenkasse anzumelden. Die Veterinärüberwachung braucht Information darüber, ob sich die Tiere dauerhaft im Stall oder auch in einem Außengehege befinden. Um Krankheiten und Seuchenausbrüche zu vermeiden, dürfen die Tiere keinen Kontakt mit Wildvögeln haben. Zu guter Letzt gibt es auch och eine Impfpflicht für die Tiere. Nachzulesen und zu erfragen ist die beim zuständigen Ordnungsamt unter der Rubrik „Tiere“.
Mehr Infos zur Hühnerhaltung in Berlin gibts zum Beispiel hier von ganz offizieller Stelle aus Marzahn.
Hühnerhaltung in Berlin: Auch auf die Nachbarn achten
Da wären noch die Nachbarn, deren gutes Verhältnis man sich erhalten sollte. In bestimmten Stadtgebieten ist das Halten von Hühnern generell untersagt. Erkundigen Sie sich bei der Stadtplanung, ob Ihr Wohngebiet dazugehört.
Hühner gackern, aber Hähne krähen und das mitunter ziemlich laut. Zu den gesetzlichen Ruhezeiten ist es deshalb unabänderlich, den Hahn im Stall so unterzubringen, dass dieser nicht zur Ruhestörung führt. Außerdem gibt es ruhige und rege Rassen. Auch hier lohnt es sich, bei Kleintierzuchtverbänden mit den Züchtern zu sprechen, oder sich entsprechende Lektüre durchzulesen.
Und wie jedes Tier und jeder Mensch: Hühner haben einen Eigengeruch. Direkt an der Grundstücksgrenze aufgestellt, kann der Hühnerstall auch zu Geruchsbelästigungen führen. Nicht jeder mag diesen Duft, der für den Hühnerliebhaber einfach dazugehört.
Am besten spricht man mit den Nachbarn vor der Anschaffung der Tiere und bleibt auch nach der Anschaffung der Hühner mit seiner Nachbarschaft im Gespräch. So können Konfliktsituationen vor der Entstehung ausgeräumt werden.

Die Haltung der Tiere
Auch die Tiere brauchen bestimmte Voraussetzungen, um sich wohlzufühlen und glückliche Hühner zu werden. Der Stall braucht, je nach Anzahl der Hühner, eine bestimmte Größe. Einstreu, Legenester und Sitzstangen müssen vorhanden sein. Futter- und Wasserspender werden benötigt und sind so zu wählen, dass keine Mäuse oder gar Ratten angezogen werden.
Bei zu kleiner Hühnerschar kann ein Hahn schon zum Stress-Faktor für die Hühner werden. Das Wohlfühlen lässt nach, die Legeleistung geht runter oder die Eier bleiben ganz aus.
Haben die Tiere ein Freigehege, muss dafür gesorgt sein, dass es Sonnen- und Schattenplätze gibt. Außerdem ist das Freigehege so zu sichern, dass Wildvögel keinen Zugang finden.
Auch auf die Futterqualität ist zu achten, damit die Tiere gesund bleiben und sich wohl fühlen. Zum Thema Hühnerfutter haben wir hier bereits einen ausführlichen Artikel veröffentlicht: Hühnerfutter selber machen – so einfach geht’s
Raubtiere: Auch in Berlin eine Gefahr für die Hühnerhaltung
Ja, auch in der Großstadt gibt es sie: Raubtiere aus der freien Wildbahn. Fuchs und Marder dringen gerne einmal in einen Hühnerstall oder ein Gehege ein. Sie wühlen sich bei großem Hunger auch schon einmal ein Loch im Erdreich und umgehen den dichten Zaun, in dem sie sich unten drunter durchgraben.
Auch ein Rotmilan holt sich gerne ein Hühnchen. Aber hier ist ja schon durch die gesetzlichen Bestimmungen von oben her kein Durchkommen.